Lehrfahrt des Kreisberatungsausschusses
Land- und gartenbauliche Betriebe stellen sich Herausforderungen
Die rund 50 Teilnehmenden der jährlichen Lehrfahrt des Kreisberatungsausschusses am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg nahmen Wissen und neue Erkenntnisse mit. Die Fahrt ging zu vier Stationen in den Landkreisen Bamberg und Forchheim.
Die Lehrfahrt beginnt in Neudorf bei Scheßlitz im Landkreis Bamberg auf dem Milchviehbetrieb von Tanja und Markus Richter. Die Familie bewirtschaftet ihren Hof im Haupterwerb mit ca. 40 Milchkühen, die Aufzucht der weiblichen Rinder bis zur ersten Kalbung ist an einen benachbarten Betrieb ausgelagert.
Durch den damit verbundenen höheren Platzbedarf pro Tier verringert sich jedoch die Zahl der gehaltenen Muttersauen und damit auch das erzielbare Einkommen deutlich. Zur Befüllung der Biogasanlage und zur Futtererzeugung bewirtschaftet Familie Deinlein rund 280 ha Acker- und Grünland. Neben Mais werden Triticale, Weizen, Raps und Ackerfutter angebaut.
Besonderes Augenmerk liegt im Ackerbau auf der Reduktion von chemischen Pflanzenschutzmitteln verbunden mit dem Einsatz alternativer Möglichkeiten zur Unkrautreduktion. Außerdem nutzt der Betriebsleiter seit vielen Jahre modernste Technik zur Ausbringung von Saatgut und Düngemitteln, wie auch bei der Ernte zur Ertragskartierung. Als vom AELF Bamberg gelisteter Demonstrationsbetrieb für Boden-, Klima- und Gewässerschutz führt er regelmäßig Versuche durch und präsentiert zusammen mit dem AELF Bamberg am Acker seine Ergebnisse. Nicht zuletzt bewirtschaftet Frau Deinlein ein Bauernhof-Café, den Franzenhof.
Der Gemeinde-Kindergarten unternimmt mehrmals im Jahr Ausflüge dorthin. Die Kinder haben dieses Jahr mehrere Hochbeete bepflanzt und Insektenhotels aufgehängt. Im Rahmen des 2021 geschlossenen Streuobst-Paktes der bayerischen Staatsregierung bietet sich hier eine umfangreiche Demonstrationsfläche für interessierte und engagierte BürgerInnen an.
Die Pflanzen werden als 2-jährige zugekauft und dann für weitere 3 bis 4 Jahre auf den, meist zugepachteten, Flächen kultiviert. Obstbäume, welche der Förderung durch den Streuobst-Pakt Bayern unterliegen sollen, werden als Hochstämme kultiviert.
Des Weiteren bietet die Obstbaumschule auch Halbstämme, Buschbäume und Säulenobst an. Seit einigen Jahren bewirtschaftet Johannes Schmitt seine Flächen nicht mehr nur konventionell, sondern zum Teil auch ökologisch. Um die körperlich schwere Arbeit auf der Freifläche zu erleichtern, setzt Johannes Schmitt auf moderne Technik. Aktuell läuft in Zusammenarbeit mit der LWG ein Pilotprojekt zum Thema Robotik in der Baumschule.
Die Lehrfahrt wurde vom AELF Bamberg mit der Unterstützung der Kreisverbände Bamberg und Forchheim des vlf und des BBV organisiert und durchgeführt - auch für Nicht-Landwirte und Lokalpolitiker eine gelungene lehrreiche Fahrt. Vielen Dank für die Organisation und die Teilnahme.