Von Mittelwald über Dressurreiten bis zur Melkrobotik
Landkreisrundfahrt gibt spannende Einblicke in fränkische Landwirtschaft

Kreisberatungsausschüsse Bamberg und Forchheim besuchen im Juni 2025 innovative Höfe

Erste Station war der Gemeindewald bei Weilersbach. Revierleiter Daniel Schenk und Alt-Gemeinderat Anton Dennerlein erläuterten die dort angewandte Mittelwaldbewirtschaftung – eine Bewirtschaftungsform, bei der im 30-jährigen Rhythmus auf kleinen Flächen kahlgeschlagen wird.
Martin Renger zeigte anhand der vielfältigen Vegetation, dass diese strukturreiche Nutzung nicht nur eine bemerkenswerte Artenvielfalt – wie etwa Türkenbund-Lilien und seltene Mehlbeerarten – ermöglicht, sondern durch die kürzeren Umtriebszeiten auch besser auf den Klimawandel reagieren kann.

Ergänzt wurde der Besuch durch praxisnahe Hinweise zum Brandschutz im Wald, vorgetragen vom Weilersbacher Feuerwehrkommandanten Michael Henkel.

Reitbetrieb Amon: Tierwohl und Poloreiten

Nächster Halt war der Pferdehof der Familie Amon in Bammersdorf. Der Betrieb vereint Pensionspferdehaltung, Reitschule mit Schwerpunkt Dressur und landwirtschaftliche Produktion auf über 130 Hektar Fläche. Die Reitschule ist weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt, zuletzt wurde in einen neuen Dressurplatz sowie in eine computergesteuerte Hallenberieselung investiert.
Neben Wiesen und Pferdekoppeln bewirtschaftet der Betrieb etwa 14 Hektar Ackerland – unter anderem für Luzerne und Getreide zur Fütterung. Auch Edelbrände aus eigenem Streuobst gehören zum vielfältigen Betriebskonzept. Ein weiteres Markenzeichen: Herr Amons Begeisterung für das Poloreiten.

Hightech auf dem Milchviehbetrieb Hollfelder

Den Abschluss der Rundfahrt bildete der Milchviehbetrieb der Familie Hollfelder in Litzendorf. In die rund 20 Jahre alte Hofstelle wurde in jüngster Zeit kräftig investiert: Ein automatisches Melksystem sowie eine automatische Einstreuanlage verbessern nicht nur die Arbeitswirtschaft, sondern auch das Tierwohl der rund 120 Kühe erheblich.
Zum Betrieb gehört außerdem eine eigene Biogasanlage. Ein großer Teil des erzeugten Getreides fließt in die anspruchsvolle Saatguterzeugung. Besonders beeindruckte die Teilnehmenden die neu angeschaffte Selbstfahrkombination zur Gülleausbringung – mit ihr werden jährlich rund 8.000 Kubikmeter Gärreste präzise verteilt.

Fazit: Landwirtschaft mit Innovationsgeist

Die Rundfahrt bot nicht nur einen spannenden Einblick in drei sehr unterschiedliche Betriebe, sondern zeigte auch, wie Tradition und Innovation in der fränkischen Landwirtschaft Hand in Hand gehen. Für die Teilnehmenden war es ein informativer Tag mit wertvollem fachlichem Austausch und vielen Anregungen für die eigene Praxis.