Neue Fachstelle Waldnaturschutz für Oberfranken in Scheßlitz
Foto: Andreas Schmitt
Wälder liefern nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern bieten vor allem Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Pilze. Ein prominentes Beispiel sind die Spechte. Mit ihren Bruthöhlen in dicken Baumstämmen, bieten sie vielen anderen Arten wie Fledermäusen, Hohltauben und Dohlen ein Quartier.
Die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in unseren heimischen Wäldern zu erhalten und zu fördern ist ein erklärtes Ziel der Bayerischen Forstverwaltung. Hierfür wurde in jedem Regierungsbezirk Bayerns eine Fachstelle für Waldnaturschutz etabliert.
Die Fachstelle Waldnaturschutz für Oberfranken
Hierzu zählen beispielsweise der Eremit, die Mehlbeeren und Waldorchideen wie der Frauenschuh. Damit wird das wichtige Thema „Naturschutz und Biodiversität“ in der Bayerischen Forstverwaltung noch stärker als bisher in den Fokus gerückt.
Die Fachstelle versteht sich insbesondere auch als Dienstleister für die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Spezialisten der Fachstelle informieren und beraten die Ämter zu naturschutzfachlichen Fragestellungen im Wald und wirken bei Stellungnahmen, Fortbildungen und Schulungen mit.
Die Revierleiterinnen und Revierleiter vor Ort sind jedoch weiterhin die ersten Ansprechpartner für die Waldbesitzenden. Sie beraten diese auch zu den Themen Waldnaturschutz und Natura 2000 und koordinieren die Fördermaßnahmen im Rahmen des waldbaulichen Förderprogramms (WALDFÖPR) und des Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald).
Die Mitglieder des Teams bringen Erfahrungen aus ihrer bisherigen Tätigkeit im Bereich Natura 2000 in die Fachstelle ein. Die räumlichen Zuständigkeiten der Teammitglieder und deren Kontaktdaten können Sie dem nachfolgenden Punkt „Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz“ entnehmen.
Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz
Waldnaturschutz spielt seit je her eine wichtige Rolle in Sachen nachhaltiger Waldbewirtschaftung und gehört zum Aufgabenspektrum der Bayerischen Forstverwaltung. Die neue Fachstelle Waldnaturschutz in Oberfranken wurde zum 1. Januar 2021 eingerichtet worden; ihr Sitz befindet sich am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bamberg. Matthias Ott leitet seit September 2023 die Fachstelle. Zu seinem Team am Amtsstandort Bamberg gehören Andreas Schmitt (stellv. Leiter der Fachstelle Waldnaturschutz), Roman Diezel und Martin Renger. Sabine Schulze sitzt disloziert am AELF Bayreuth-Münchberg.
„Wir sehen uns zwar vor allem als eine Art Servicestelle für unsere Kolleginnen und Kollegen an den Ämtern vor Ort“, erläutert Matthias Ott, neuer Leiter der Fachstelle. Es profitiere davon aber auch jeder Waldbesitzende und schlussendlich die gesamte Gesellschaft, wenn bei der Waldbewirtschaftung Waldnaturschutz aktiv integriert ist. „Und je mehr biologische Vielfalt es im Wald gibt, desto mehr nutzt es uns allen, denn Artenvielfalt ist ein wichtiger Faktor unserer Existenz.“
Durch aktives Bewirtschaften kann man beispielsweise lichtere Wälder schaffen. Davon profitieren viele verschiedene Arten, so auch der Frauenschuh - eine seltene geschützte Orchideenart. In Sachen Biodiversität ist zudem das Belassen abgestorbener Bäume, das finanziell gefördert wird, sinnvoll. Dort finden zum Beispiel Arten wie der Schwarzspecht, der Hirschkäfer, Fledermäuse oder Siebenschläfer Schutz und Nahrung. Alles in allem macht das deutlich: die Möglichkeiten, wie Waldbesitzende ihre Wälder naturnah bewirtschaften und damit zeitgleich durch Waldnaturschutz einen Bonus für Umwelt und Gesellschaft bewirken können, sind vielfältig. Ein wichtiges Instrument, das diese freiwilligen, auch für die Gesellschaft wichtigen Leistungen der Waldbesitzenden honoriert, ist das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP). „Über dieses Förderprogramm bekommen Waldbesitzende Geld dafür, dass sie Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern für uns alle großschreiben“, ergänzt Ott.
Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz
Ansprechpartner
AELF Bamberg
Neumarkt 20
96110 Scheßlitz
Telefon: 0951 8687-2130
Mobil: 0152/04395272
Fax: 0951 8687 1217
E-Mail: poststelle@aelf-ba.bayern.de
Leitung der Fachstelle
AELF Bamberg
Neumarkt 20
96110 Scheßlitz
Telefon: 0951 8687-2137
Fax: 0951 8687 1217
E-Mail: poststelle@aelf-ba.bayern.de
Stellvertretende Leitung der Fachstelle, Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit: Stadt und Landkreis Bamberg, Landkreis Forchheim
AELF Bamberg
Neumarkt 20
96110 Scheßlitz
Telefon: 0951 8687-2133
Fax: 0951 8687 1217
E-Mail: poststelle@aelf-ba.bayern.de
Fachspezialistin
Regionale Zuständigkeit: Stadt und Landkreis Bayreuth, Landkreis Wunsiedel
AELF Bamberg
Neumarkt 20
96110 Scheßlitz
Telefon: 0951 8687-2136
Mobil: 0160 90759378
Fax: 0951 8687 1217
E-Mail: poststelle@aelf-ba.bayern.de
Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit: Stadt und Landkreis Hof, Landkreise Kulmbach und Kronach
AELF Bamberg
Neumarkt 20
96110 Scheßlitz
Telefon: 0951 8687-2132
Fax: 0951 8687 1217
E-Mail: poststelle@aelf-ba.bayern.de
Fachspezialist und Beauftragter für Geoinformationssysteme und Datenbanken
Regionale Zuständigkeit: Stadt und Landkreis Coburg, Landkreis Lichtenfels
Fachfragen richten Sie bitte an folgende E-Mail-Adresse:
E-Mail: waldnaturschutz-ofr@aelf-ba.bayern.de
Schwerpunktaufgaben der Fachstelle
Natura 2000
- Natura 2000 ist das weltweit größte Naturschutzprojekt, dessen Ziel ist es, unsere Natur unsere Artenvielfalt und damit auch ein Stück Heimat für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.
- Ein wichtiges Instrument hierfür ist das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP Wald). Mit diesem Förderprogramm können freiwillige Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden, die sie für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen. Neben der Schaffung und Förderung lichter Waldstrukturen werden z.B. auch das Belassen abgestorbener Bäume, der Erhalt von Biotopbäumen oder ein Nutzungsverzicht in wertvollen Beständen gefördert.
- Im Rahmen von Natura 2000 fallen auch regelmäßige Monitoring-Aufgaben an. So werden z.B. jährlich Haselmauskästen in bestimmten FFH-Gebieten kontrolliert, um deren Bestandsentwicklung zu beobachten. Fledermäuse und Frauenschuh sind weitere Arten, deren Bestandsentwicklung regelmäßig beobachtet wird.
Arten- und Biotopschutz im Wald
- Die Fachstelle identifiziert spezielle Waldarten und Lebensräume, die auf regionaler Ebene besondere Bedeutung haben oder vorrangig schützenswert sind. Zum Schutz dieser Arten und Biotope werden gemeinsam mit den ÄELF spezielle Managementkonzepte und Projekte entwickelt.
- Durch Beratung und Weiterbildung soll die Öffentlichkeit für das Thema Arten- und Biotopschutz im Wald sensibilisiert werden.
Naturwaldreservate
- Die Fachstelle unterstützt die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei Fragen in den bestehenden Naturwaldreservaten
- Daneben beteiligt sie sich auch bei der Initiierung und Durchführung von möglichen maßnahmen- oder projektbezogenen Kartierungen oder Monitoring-Programmen
Naturwälder
- Im Folgeprozess des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ wird in Bayern derzeit ein grünes Netzwerk eingerichtet. Dieses umfasst 10 % der Staatswaldfläche und besteht aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität. Diese „Naturwälder“ sollen dauerhaft einer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben.
- Die Fachstelle unterstützt bei der Erarbeitung der Entwicklungskonzepte für ausgewählte Bereiche dieser Naturwälder, beteiligt sich an der nötigen Öffentlichkeitsarbeit und bieten Unterstützung bei maßnahmenbezogenen Kartierungen in diesen Flächen.
Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Waldnaturschutz
- Die Fachstelle stellt Informationen und Medienmaterialien zum Thema Waldnaturschutz bereit und sorgt gemeinsam mit den ÄELF für eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.
- Durch Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen, Führungen oder Publikationen soll neben Grundeigentümern und Landnutzern auch die breite Öffentlichkeit für die verschiedenen Aspekte des Themas Waldnaturschutz sensibilisiert werden.
Weiterführende Informationen