Engagement, Erfahrung und Zusammenarbeit
Heinrich von Pölnitz für vorbildliche Waldbewirtschaftung ausgezeichnet

Zwei Männer stehen in einem Laubmischwald in einem Bereich mit viel Natürverjüngung.Zoombild vorhanden

Foto: Eberhard Schorr,
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Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF) hat gemeinsam mit den AELF-Standorten Coburg-Kulmbach und Kitzingen-Würzburg den Waldbesitzer Heinrich Freiherr von Pölnitz für den Bayerischen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2025 vorgeschlagen. Unter dem Motto „Wir brauchen den Wald – der Wald braucht uns“ würdigt der Staatspreis Persönlichkeiten, die nachhaltige, klimastabile und gesellschaftlich verantwortungsvolle Forstwirtschaft beispielhaft leben – wie es Heinrich von Pölnitz in beeindruckender Weise tut.

Sein Familienbetrieb, die „Pölnitzsche Forstverwaltung“, umfasst drei Reviere mit insgesamt rund 455 Hektar Waldfläche in Oberfranken. In Hundshaupten (Fränkische Schweiz), Aschbach (Steigerwald) und Theisenort (Frankenwald) werden die Wälder naturnah und klimagerecht bewirtschaftet – mit besonderem Augenmerk auf Biodiversität, Wildmanagement, Pflege und den Erhalt der Schutzfunktionen.
Die langjährige Betreuung und Begleitung durch die Revierförster der zuständigen AELFs ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Felix Jäger, Revierleiter Egloffstein am AELF Bamberg, begleitet das Revier Hundshaupten fachlich eng. Er betont:

„Heinrich von Pölnitz bewirtschaftet seinen Wald eigenhändig und trägt die volle Verantwortung für jede Entscheidung. Sein Engagement ist beispielhaft – nicht nur im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaanpassung, sondern auch in seiner Offenheit zur Zusammenarbeit mit uns Förstern.“

Die Forstverwaltung von Pölnitz verzichtet bewusst auf eigenes schweres Gerät und feste Mitarbeitende. Stattdessen wird mit regionalen Unternehmern, Pflegetrupps und Brennholzselbstwerbern effizient zusammengearbeitet. Das Holz wird über die Forstbetriebsgemeinschaft FBG Isar Lech, deren stellvertretender Vorsitzender von Pölnitz ist, vermarktet.

Zukunftsorientiert und naturverbunden

Seit 2012 ist der Betrieb PEFC-zertifiziert und nimmt seit 2022 am Förderprogramm für klimaangepasstes Waldmanagement des Bundes teil. Besonders wertvolle Biotope, Bachläufe und Felspartien wurden auf über 20 Hektar dauerhaft stillgelegt. Rund 900 Biotop- und Totholzbäume wurden kartiert und werden naturschutzfachlich gepflegt – ein herausragender Beitrag zur Artenvielfalt.
In den letzten Jahren war der Betrieb durch Stürme, Borkenkäferbefall, Eschentriebsterben und Trockenheit stark gefordert. Doch alle Kalamitätsflächen wurden rasch und standortgerecht wiederbewaldet – mit einem Fokus auf vielfältige Baumartenmischung und Naturverjüngung. Auch beim jagdlichen Management geht von Pölnitz neue Wege: Wildbestände werden konsequent angepasst, um die Naturverjüngung zu sichern. Dabei arbeitet er eng mit benachbarten Staatsforsten und Revierjägern zusammen.

Sozial engagiert und kulturell verwurzelt

Neben der forstlichen Bewirtschaftung zeigt Heinrich von Pölnitz ein tiefes Verständnis für die soziale und kulturelle Bedeutung des Waldes:

  • Seit 1987 organisiert seine Familie jährliche Waldgottesdienste,
  • betreibt seit 2020 einen Begräbniswald unter Trägerschaft der Gemeinde Egloffstein,
  • bietet Waldweihnachtsfeiern, Waldbegänge und einen naturnahen Campingplatz für Outdoortouristen an.

Moderne Technik im Forst-Alltag

Ein weiteres Beispiel für die Zukunftsgewandtheit des Betriebs ist der Einsatz digitaler Hilfsmittel: Mit der Treeva-App dokumentiert von Pölnitz z.B. Habitatbäume, Rückegassen und Pflegeeingriffe direkt vor Ort – eine wertvolle Unterstützung im Rahmen des betrieblichen Wissensmanagements.

Ein Vorbild für nachhaltige Forstwirtschaft in Bayern

Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – insbesondere das AELF Bamberg und Revierleiter Felix Jäger – sehen in Heinrich von Pölnitz ein herausragendes Beispiel für zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung im Privatwald. Sein ganzheitlicher Ansatz, der Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliches Engagement in Einklang bringt, macht ihn zu einem würdigen Kandidaten für den Bayerischen Staatspreis 2025.

„Wir brauchen den Wald – Der Wald braucht uns“ – Heinrich von Pölnitz lebt diesen Gedanken auf bemerkenswerte Weise. Seine Arbeit zeigt, wie vielfältig, engagiert und verantwortungsvoll Waldbesitz in Bayern gestaltet werden kann.