Unser Wald
Natura 2000 - Besonderheiten und Gebiete im Bereich des AELF Bamberg

Im Bereich des AELF Bamberg liegen ganz oder mit Teilflächen 40 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) und Special Protection Areas (SPA-Gebiete). Die Gesamtfläche aller Gebiete umfasst rund 34.300 Hektar. Da einige FFH- und SPA- Gebiete deckungsgleich sind oder sich überlappen, ist die tatsächliche mit Natura 2000-Gebieten belegte Fläche deutlich geringer. Sie beträgt annäherungsweise 24.500 Hektar. Mit rund zwei Dritteln hat der Wald eine herausragende Bedeutung.

Besonderheiten im Landkreis Bamberg (inklusive Stadtgebiet Bamberg)

Die Lage der Natura 2000-Gebiete im Landkreis Bamberg ist auffällig geklumpt. Der Blick auf die Karten zeigt deutlich erkennbar drei Schwerpunkte:

  1. Steigerwald:
    Im äußersten Westen des Landkreises liegt das große Waldgebiet des Steigerwalds mit seinen naturnahen Laub- und Laub-Mischwäldern, dessen hauptsächliche Fläche jedoch zum Regierungsbezirk Unterfranken gehört. Dieses Gebiet hat eine hohe Bedeutung für den Artenschutz und stellt eines der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete in Deutschland dar.
  2. Talgründe am Main mit Nebenflüssen:
    Im Zentrum des Landkreises um die Stadt Bamberg herum liegt entlang des Mains und seiner Nebenflüsse Itz, Baunach und Regnitz eine Vielzahl von stark verästelten Flusslandschaften, die ebenfalls als FFH-Gebiete ausgewiesen wurden. Maßgeblich für die Aufnahme in das Natura-Netz waren die dort vorkommenden wertvollen Auenlebensräume, Gewässer und Feuchtwiesen. Mit ihnen verbunden sind einige angrenzende naturnahe Waldgebiete, wie beispielsweise der Bruderwald bei Bamberg und der Daschendorfer Forst nördlich von Baunach.
  3. Westlicher Jura-Rand:
    Der Fläche nach am bedeutendsten mit insgesamt rund 4.100 Hektar sind die im Osten des Landkreises gelegenen beiden Gebiete „Albtrauf von Dörrnwasserlos bis Zeegendorf“ und „Albtrauf von der Friesener Warte zur Langen Meile“ (Teile davon im Landkreis Forchheim) am Anstieg des Fränkischen Jura. Sie sind zu mehr als 70 Prozent bewaldet und zeichnen sich durch ein enges Nebeneinander sehr artenreicher Buchen- und Edellaubholz-Mischwälder mit intakten Kalktuffquellen und wertvollen Offenlandflächen wie Wacholderheiden und Kalkmagerrasen aus.
Naturbelassener Auwald mit Wasserfläche

Naturbelassener Auwald

Hand mit Hirschkäfer

Hirschkäfermännchen

Bärlauch im Hangwald

Bärlauch im Hangwald

Besonderheiten im Landkreis Forchheim

Der Landkreis Forchheim ist der am dichtesten mit Natura 2000-Gebieten überzogene Kreis in Oberfranken. Beinahe 18 Prozent seiner Fläche sind FFH- oder SPA-Gebiet.
Maßgeblich hierfür ist vor allem das überaus weitläufige Gebiet „Wiesenttal mit Seitentälern", das anteilig auch die Kreise Bamberg, Bayreuth und Kulmbach berührt.
Das Gebiet repräsentiert wie kein zweites im Frankenjura ein hochwertiges Fließgewässersystem mit vielfältigen Wald-Fels-Offenland-Komplexlebensräumen.
Knapp 60 Prozent sind Wald, der hangseitig entlang der Täler in Form von naturnahen Buchen- und Ahorn-Eschen-Schluchtwäldern vorkommt.
Kein anderes Gebiet in Oberfranken beherbergt eine derartige Fülle unterschiedlicher Lebensraumtypen und Arten nach der FFH-Richtlinie.
Weitere Gebiete mit überregionaler Bedeutung sind die „Streuobstwiesen, Kopfeichen und Quellen am Hetzleser Berg" im Süden des Landkreises mit bedeutenden Alt-Baum- und Insektenvorkommen, die „Ehrenbürg und Katzenköpfe" östlich der Stadt Forchheim mit markanten Felsformationen und landesweit bedeutsamen Fledermausvorkommen, ferner die waldreichen Jurahänge östlich von Eggolsheim und das Waldgebiet "Untere Mark" im westlichen Landkreis.